Tag 11. 24.04.2013 171,1 von 2186 Meilen

Tag 11   171,1 von 2168 Meilen

Obwohl ich heute Morgen schon um 7.30 Uhr “auf der Bahn” war , war ich wieder der letzte, der am Shelter verschwunden war. Die 11 Meilen bis zum Fortana Damm haben sich wieder ewig hingezogen. Erst spät, gegen Mittag, bin ich dort angekommen. Den Fortana Shelter habe ich ausgelassen. Ich hätte vom Weg ab extra dort hingehen müssen. Der Shelter hat eine Dusche und wird daher Fortana Hilton genannt.  Dort, aus dem Wald gerade angekommen, war der Colaautomat, und die nächste Dose Cola für 1,25$ natürlich meine. Weitere Leckereien sollte es noch im Visitorscenter geben, aber wie es halt im Leben so spielt, “Sorry, we are closed!” Vor dem Center hingen noch zwei Typen ab. Die mußte ich erst mal fragen, was das hier soll. Es waren der Kölner und der Münchener, von denen ich am Morgen gehört habe. Auch die lassen sich in den Ort fahren, denn auch die haben offensichtlich Angst vor dem Regen,  der kündigte sich am Nachmittag auch mit Wolken an. Das macht die Gegend um den Staudamm auch nicht fotogener.Ich hoffe, in den nächsten Tagen  noch auf besseres Wetter hier in den Smokys. Auf dem Campground kriege ich mein Zeilt in einer Regenpause gerade noch aufgebaut.  Ich habe heute 18 Meilen geschafft.

SAMSUNG SAMSUNGSAMSUNGSAMSUNG SAMSUNG SAMSUNG SAMSUNG

Es ist 21.05 Uhr  …….Gute Nacht!

Tag 12: 25.04.2013 188,8 von 2186 Meilen

Tag 12   188,8 von 2186 Meilen

Wieder war es kalt und ungemütlich. Zum Frühstück gab es heiße Instandnudeln. Ich glaube es waren  drei Scheiben Weissbrot mit Peanutbutter mmmmm. lecker. Ich bin dann erst um 9.00 Uhr los.

SAMSUNG

Am ersten Shelter sind wir von drei Rangern kontrolliert worden.

SAMSUNGSAMSUNG

SAMSUNG

Eine Frau hatte sich am Fuß verletzt. Die holt man hier heute mit einem Pferd raus. Kurze Zeit später muss ich das Schild zur Grenze zum Bundesstaat Tennessee wohl verpasst haben, oder hier gibt es keines. Jedenfalls wechselt man hier ständig von einem US-Bundesstaat in den nächsten. Und wenn man mal ein Bedürfnis hat, dann könnte man sogar von einem Bundesstaat in den nächsten ………

Am nächsten Shelter hatten vier Reiter ihre Pferde angebunden. Noch ehe ich meinen Rucksack abgenommen habe, drückte man mir auch schon einen Müsliriegel in die Hand. Und so ging es dann weiter. Selbst gebackene Cuckies schmeckten lecker nach Honig. Dann noch nen Apfel, und als ich wieder weiter wollte, noch einen Riegel für die nächste Pause. Gegen drei  habe ich mir noch eine warme Mahlzeit gemacht. Ich hab doch noch so viel Kartoffelbrei. In der Nachmittagssonne habe ich  wieder mein nasses Zelt getrocknet. Dann geht es auf die letzte Etappe für heute. Es sind noch 5,9 Meilen bis zum Etappenziel. Ich wollte unbedingt noch weiter gehen. Es ist strahlend blauer Himmel, aber man ist den ganzen Tag nur durch den Wald gelaufen. Ich wollte unbedingt noch einmal die schöne Aussicht genießen. Um 20.30 Uhr bin ich dann erst am Ziel angekommen.

SAMSUNGSAMSUNG

Es war ein schöner, aber sehr harter Tag.

 

Tag 10: 23.04.2013 153,1 von 2186 Meilen

Tag 10: 153,1 von 2186 Meilen

Die letzte Nacht  habe ich im Hostel verbracht. Trotz eines “Sägewerks” im Zimmer (die Ohropacks haben gut geholfen) konnte ich sehr gut schlafen. Hier gibt es sogar eine Gemeinschaftsküche mit Mikrowelle , Kaffeemaschine und Toaster. Letzteren konnte ich leider nicht  benutzen, da mein 30cm langes Brot auf 8cm zusammengedrückt war und sämtliche Scheiben völlig außer Form waren. Ein Dayhiker hat mir einen Apfel geschenkt, den ich sehr dankbar angenommen habe. Vorletzte Nacht, als mein Bärenbeutel am Shelter hing, hat mir eine Maus ein Loch hineingefressen. Man muss an den Sheltern über dem Beutel etwas als Barriere davor knoten.

Um 8.30 Uhr soll es dann auch losgehen. 1000 Höhenmeter auf 6 Meielen. Nach den ersten zwei Meilen habe ich mich gefreut, dass ich mir so ein Frühstück gegönnt habe. Bei der Pause, die ich mir hier erlaube, trinke ich den viertel Liter Cola, den ich hier hinaufgeschleppt habe. Mal sehen, was ich mir nach den nächsten zwei Meilen gönne. Ganz langsam und Schritt für Schritt kämpfe ich mich den Berg hinauf. Ich gehe mein eigenes Tempo, denn ich bin ja alleine. Mich treibt hier keiner. Trotzdem bin ich einfach zu faul, um auf meinen Zettel des AT-Guide oder auf die Uhr zu schauen, und so ergibt es sich, dass ich nach 4 1/2 Stunden plötzlich oben bin. Die Aussicht ist bei Sonnenschein wieder einmal herrlich. Hier oben trockne ich mein nasses Zelt, das ich am Vortag nur schnell eingepackt habe.

SAMSUNG

An der nächsten Wassersstelle, die ich um ca. 15 Uhr erreiche, gibt es Instantnudeln mit Trockenfleisch. Von hier aus werden es dann noch rund 6 Meilen sein. Das wird heute wieder ein sehr langer und anstrengender Tag. Zwei Hiker, die letzte Nacht mit in meiner Bude geschlafen haben, überholen mich bei meiner Mittagspause. Die Zwei wollen aber nicht bis zum nächsten Shelter, sondern mit Kopflampe die Nacht über bei Vollmond weiterwandern. Morgen soll es regnen. 1,5 Meilen vor Schluss dann noch dieses. Unten an der Straße erkenne ich meine beiden Nachtwanderer. Vor der letzten Treppe hängt eine Plastiktüte mit Getränkedosen, Snikers und Eiswürfeln. Unten auf den Picknick Tischen liegen Bananen. Zwei eingeschweisste Käsestücke haben die Beiden für mich übergelassen. Grandios, da kann man ja fast das Abendbrot sparen. Erst um 19.15 Uhr ist dieser Wandertag zu Ende. Es war ein harter Tag, aber es war auch ein sehr schöner Tag. Ich bin bei Meile 153 angekommen. Morgen geht es in den Great- Smoky-Mountain-Nationalpark.

 

Tag 9: 22.04.2013 137,5 von 2186 Meilen

Tag 9: 137,5 von 2186 Meilen

Heute werde ich bei Meile 137,3 am Outdoorcenter ankommen. Dazu geht es noch rund 3000 Höhenmeter runter, die ich aber morgen wieder hinauf muss. Gestern habe ich 3 5000er (feet) Berge geschafft. Die Nacht war wieder sehr kalt, aber nicht windig. Jey habe ich nicht getroffen, der ist bestimmt gestern noch `ne Ecke weiter.  Im Shelter hat gestern ein junges Mädel aus dem Münsterland übernachtet. Heisst auch Laura. Moment,- Münsterland??? Ja, sie kommt aus Beckum, das liegt gleich neben der Sportlerhochburg Oelde.

SAMSUNGSAMSUNG

 

Auf dem langen Abstieg wollte ich eigentlich pünktlich vor Ladenschluss um 5:00 Uhr am Outdoorcenter ankommen. Als ich den Ort sehen konnte, war mir bereits klar, dass ich das nicht schaffen werde. Und dann läufst du wieder zwei Tage durch die Wildnis. Kurz vor der Zivilisation empfängt dich der Geruch von Bratenfett. Ich habe beschlossen, nicht mehr weiter zu gehen. Der entgangene Hamburger aus Neels Gap wird hier heute nachgeholt.

Ich gehe trotzdem noch zum Outdoorcenter rüber. Der Laden hat bis 6.00 Uhr geöffnet. Dort  bekomme ich meine Gaskartusche, neue Heringe für mein Zelt. Eine  junge Frau hilft mir beim Beantragen meines Permits für den Smoky Mountain Nationalpark. Da man hier nicht zelten kann, miete ich mich für 15$ im Hostel ein. Ich teile mir einen Raum mit vier anderen Hikern und schlafe im Etagenbett oben. Es gibt dort nur eine Matratze. Geschlafen wird im eigenen Schlafsack und ne die Dusche ist inklusive.

Tag 8: 21.04.2013 120,8 von 2186 Meilen

Tag 8: 120,8 von 2186 Meilen

Ich habe gestern die wichtigsten Dinge im Ort recht schnell erledigen können. Eine neue Kartusche für meinen Kocher hat man mir an der Rezeption geschenkt. Im Dollar General Store hat mir ein Hiker Instant  Nudel- und Kartoffelfertigerichte empfohlen. Dazu Trockenfleisch, Weißbrot mit Erdnussbutter, ne große Tüte Studentenfutter und 18 Snickers. Mein roter Bärenbeutel, den ich am Anfang schon “Feuerlöscher” getauft habe, weil er so rot und so schwer war, fühlt sich aber viel leichter an.

SAMSUNG

Ich sitze bei Mc Donald zum Frühstück. Jey habe ich hier wiedergetroffen. Hat sich vor zwei Stunden aus dem Zimmer ausgesperrt. Wollte nur mal schnell eine rauchen. Gestern ist der zum Einkaufen gegangen und hatte sein Geld vergessen. Da hatte ihm ein Amerikaner den Einkauf bezahlt. Um 9.00 Uhr fährt uns der Shuttle zum Trail zurück.

Tag 7: 20.04.2013 106,0 von 2186 Meilen

Tag 7: 106,0 von 2186 Meilen

Was war das denn für eine Nacht? Windig, kalt, der Wind heulte durch den Wald  – ich hatte geglaubt, den Test an Übernachtungen überstanden zu haben, doch das hier setzte dem ganzen noch einen drauf. Eigentlich habe ich heute nicht geschlafen. Das Aufstehen war ein Horror. Eigentlich wollte ich meine Fleecejacke, die ich bisher nur um die Hüfte durch die Gegend getragen habe, schon zu Bekannten nach New Jersey vorausschicken, doch die war jetzt goldwert. Zum Einpacken hätte ich heute ein Paar Handschuhe gebrauchen können. In irgend einem Schlaubergerbuch hab ich mal gelesen ,dass  man auch das zweite Paar Socken dafür benutzen kann. Ja toll, da ich mein zweites, trockenes Paar schon gestern für die Nacht angezogen habe, liegt jetzt das andere Paar gefroren auf meinen Wanderstiefeln vor dem Zelt.

Bin  bei strahlend blauem Himmel, aber bitter kalt, ohne Frühstück um 8.30 Uhr aufgebrochen. Kaum zu glauben, bei der Nacht. Da schau sich einer dieses Bild an.

SAMSUNG

Später habe ich dann ein  Österreicherpärchen getroffen. Wir haben zusammen ab 4 Uhr ca. eine Stunde auf den Shuttle nach Franklin gewartet. Im Motel habe ich mir wieder ein Einzelzimmer gegönnt. Meine Wäsche ist bereits gewaschen. Die anderen Hiker bleiben offensichtlich länger. Leider habe ich keinen Draht zu denen. Ich muß wohl alleine essen.  

 

Tag 6: 19.04.2013 90,7 von 2186 Meilen

Tag 6: 90,7 von 2186 Meilen

Heute bin ich erst um 8.30 Uhr raus und  musste wieder bei Regen los. Also auch das Zelt wieder bei Regen einpacken. Um 9.37 habe ich die Grenze zwischen Georgia und North Carolina erreicht. Es schüttet wie aus Kübeln. Ich habe mich im Muskat Creek Shelter untergestellt. Ich habe heute erst 5 Meilen geschafft. Das kann für heute noch nicht reichen. Mit mir ist noch ein weiterer Hiker hier. Bis zum nächsten Shelter sind es noch rund 5 Meilen. Ob man die noch bei diesem Regen schafft?

SAMSUNG SAMSUNG

Die Nacht soll recht kalt werden. Ich stelle fest, dass keine Bärenbeutel im Baum hängen und ich bin auch schon zu faul dafür.

Ich bin im Indian Shelter angekommen. Unterwegs hat es nur geregnet. Bei uns hätte man den Katastrophenalarm ausgerufen. Aber auch hier im Shelter werde ich nicht bleiben können, dennn hier laufen bereits jetzt die Mäuse am Boden herum. Ich hoffe, dass ich heute mal mein Zelt wenigstens im Trockenen aufbauen kannn.

SAMSUNG

Dieses Bild zeigt keinen Bach, so sieht heute der Weg aus.

 

Tag 5: 18.04.2013 74,1 von 2186 Meilen

Tag 5: 74,1 von 2186 Meilen

Letzte Nacht war es sehr windig.  Ab 20.00 Uhr regnete es sehr stark, Gewitter war aber, Gott sei Dank, nur aus der Ferne zu hören.  Trotzdem war die Nacht sehr unruhig. Am Morgen war wirklich alles nass. Um 8.00 ging es heute los. Nach 2 Stunden ist mir das Wasser ausgegangen. Die nächste Quelle war an dieser Stelle rund 1/2 Meile vom Trail entfernt. Ich bin den Weg ohne Rucksack hinunter gegangen.  Bei der Extrameile lohnt es sich doch darüber nachzudenken, ob es nicht sinnvoller ist, gleich mehr Wasser mitzunehmen.

SAMSUNG

 

Den Weg zurück zum Trail und zur Hauptstraße bin ich  zusammen mit den zwei Huskies aus Kassel gegangen. Die haben von dort den Shuttleservice in die Stadt genutzt und mit ihnen noch 7 weitere “Hiker”. Nun war ich wieder allein. Am Parkplatz hatte ich mein erstes Trailmagic, denn hier hatte jemand eine Tüte Weingummis hinterlegt, die ihm anscheinend nicht geschmeckt haben.

SAMSUNG

Also mir haben die Dinger sehr gut geschmeckt, darum habe ich vermutlich auch heute 18 Meilen geschafft. Die letzte Meile zum Campground bin ich nur noch sehr langsam gegangen. Ich war ja gespannt, ob ich dort auch alleine sein werde. Schnell habe ich den Beutel von Jey im Baum entdeckt. Jey kommt aus S. Korea. Zum Glück hat mich keiner beim Beutel aufhängen beobachtet. All unsere Sachen, insbesonder unser  Proviant,  werden über Nacht per Seil in einen Baum gehängt, damit keine Bären angelockt werden. Wie einfach das doch zuhause ist. Kühlschrank auf – Sachen rein – Kühlschrank zu. Kommt kein Bär an das Essen ran.

Jey wollte dann noch wissen, wo ich aus Deutschland herkomme. Er kannte sich mit Fußball aus Deutschland sehr. -”Oh Werder Bremen. They do not a good job this year??!!”

Tag 4: 17.04.2013 58,6 von 2186 Meilen

Tag 4: 58,6 von 2186 Meilen

Ich bin gestern  erst um 19.00 Uhr am Campground angekommen. Um 21.00 Uhr habe ich  auch ganz brav das Licht ausgemacht. In der Nacht gab es kaum Geräusche im Wald, nur ab und zu hörte man aus der Ferne mal eine Eule. Als ich am Morgen mein Zelt öffnete, kam ich  mir vor, wie in einem Gruselfilm. Alles war leicht neblig

und es war mucksmäuschen still.

  SAMSUNGSAMSUNG

 

Beim Zusammenpacken kam  zwischen den Bäumen so langsam die Sonne raus.SAMSUNG

Dann habe ich  mich von Norbert und Frank verabschiedet, denn die wollten heute nach Helen weiter. Vielleicht treffe ich Norbert später wieder, der will in 2 1/2 Monaten den halben Trail schaffen. Wir drei haben uns sehr gut verstanden. Nur beim Zusammenpacken tüddelten die mir etwas zu viel rum. Das dauerte bei denen immer über eine Stunde länger. Ich bin immer gleich los, nachdem ich fertig war. Mit Norbert kann man diesen Weg  bestimmt sehr gut zusammen machen, denn der hat sich zu Hause vermutlich 26 Stunden am Tag mit diesem Trail auseinandergesetzt. Der kennt sich absolut aus. Um im Smoky Mountain Nationalpark zu wandern, benötige ich noch eine Permit (Erlaubnis). Die versuche ich mir von den Leuten Zuhause zu organisieren und lasse sie auf meine Mailadresse schicken.  Im Franklin im Motel kann ich sie mir dann hoffentlich ausdrucken.

Bis mittags blieb es sonnig, dann zogen aber doch dunkle Wolken auf. Beim Essen bin ich noch gut davon gekommen. Ich musste  aber im Regenponcho weiter laufen. Kurz vor dem Gipfel am Tray Mountain zog noch ein Sturm auf. Ich konnte mein Zelt gerade noch im Trockenen aufbauen, bevor es dann richtig krachte. Im Zelt neben mir liegen Laura und Janto aus Kassel. Die waren vor zwei Tagen auch in Neels Gap.