Hier im Shelter hat außer mir nur noch eine 62- jährige Frau geschlafen. Auch diese Nacht war ohne Schnarcher. Eine Maus wurde auch nicht gefangen. Um 6:10 Uhr, ich wollte nicht mehr schlafen,also raus aus dem Schlafsack. Die Frau habe ich wohl aufgeweckt. Ich wollte aber auch früh hoch. Ne` halbe Stunde später geht´s ohne Frühstück auf in Richtung Damascus. Es fehlen noch 9,8 Meilen. Um 9:07 Uhr erreiche ich die Grenze Tennessee/ Virginia. Somit habe auch den dritten US- Bundestaat hinter mir. Nur jetzt kommt´s!. Bis ich Virginia auf dem AppalachianTrail verlassen kann, sind schlappe 544 Meilen zurück zu legen. Um kurz nach 10:00 Uhr komme ich in Damascus an. Für mich ein gefühlter Meilenstein in Richtung Norden. Ich habe zwar noch keine Bären gesehen, was mir durch das Geklapper mit den Stöcken wohl auch verwehrt bleiben wird, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich bin aber vom Schnee verschont geblieben. Im Norden hoffe ich natürlich, einen riesigen Elch (Moose) zu sehen. Ansonsten habe ich im ersten Monat 456,7 Meilen geschafft. Für dieses schwere Gelände war das erstmal in Ordnung. Ich hoffe, in den nächsten zwei Monaten wird es etwas einfacher. Das Wetter war im Übrigen gar nicht so schlecht wie es in meinen Berichten vielleicht rüber gekommen ist.
Ich möchte an dieser Stelle auch einmal erwähnen, dass ich weiter in diesem Blog von Hikern und vom hiken sprechen werde. Dieser Trail hat mit dem Wandern bei uns im Sauerland oder am Rheinsteig nichts, aber auch gar nichts zu tun. Kann man überhaupt nicht vergleichen.
Gleich morgen früh soll es auf die nächste Etappe gehen. Weitere 120 Meilen. Viele der anderen Hiker verweilen hier in Damscus, weil hier am nächsten Wochenende Traildays sind. www.traildays.us Auf diese Party habe ich erstens keine Lust und kann ich mir zeitlich nicht erlauben. Dort habe ich an der Hauptstrasse zwischen zwei Orten zu wählen. Wohin es mich dort verschlagen wird , werde ich vielleicht schon heute Abend planen. Das hängt sicher von den örtlichen Einkaufsmöglichkeiten ab. Was das Einkaufen angeht, brauche ich noch einige Ideen um Abwechslung , was das Esen betrifft.
Bei meinem Trailnamen habe ich inzwischen gelernt mit einem Problem umzugehen. Wenn mich hier jemand nach meinem Trailnamen fragt, antworte ich natürlich mit “Bird”. Der Amerikaner versteht aber grundsaetzlich “Burt”. Um nun jedesmal den kleinen Ententanz zu machen, ist mir auch zu blöd. Meistens sage ich “Bird, the flying Bird”. An-sonsten hoffe ich immer noch, den “Toten Hosen Abend” mit Hans nachzuholen. Ob der aber immer noch vor mir ist auf dem Trail, habe ich leider keine Ahnung.
Die Infos zu diesem Blog werden erst einmal weiter über das Wifi laufen. Hatte ich mir zuhause auch etwas anders vorgestellt. Leider werden die Bilder immer etwas später zugespielt.
Ansonsten möchte ich zu den Kommentaren anmerken, dass ich mich zu einem späteren Zeitpunkt mal um Anrworten kümmern werde. Fü die zahlreichen Glückwünsche per Kommentar oder Email möchte ich mich hier schon einmal bedanken.
Zum Schluss macht mir natürlich eines Sorgen: Wie soll es nur mit unserem ruhmreichen SVW weitergehen? Im Nächsten Jahr besteht schliesslich die Möglichkeit im Norden sogar die Nummer 5 zu werden. Das Potential ist jedenfalls vorhanden.