Der Vollmond hat die Nacht noch lange in mein Zelt geleuchtet. Am Morgen gab es einen wunderschöner Sonnenaufgang. Da wir vor zwei Tagen ja fünf Meilen mehr gegangen sind, war die heutige Etappe um so kürzer. In 6,1 Meilen sollten die ersten sechs geplanten Tage in der Wildnis enden. Auch mein Essenvorrat ist aufgebraucht. Zum “White House Landing”, einem Hostel mit rundherum Versorgung, muss man noch eine zusätzliche Schleife von 0,9 Meilen machen. Am Ende dieses Weges kommt man an einen Bootsanleger. Von dort kann man die Häuser auf der anderen Seite des Sees schon sehen. Jetzt muss man nur irgend wie dort rüber kommen. An einem Baum hängt darum auch eine Gaströte, um sich bemerkbar zu machen. Keine zehn Minuten später hat man uns mit dem Motorboot abgeholt. Allein diese Herberge ist schon eine eigene Story auf dem Trail wert. Zum Mittag gibt es erst einmal den größten und wohl besten Hamburger, den ich die letzten vier Monate gegessen habe. “Coole” Duschräume. Allein die Einrichtung im Haupthaus – einfach klasse dieser Ort. Nur, wie gesagt, kein Strom. Für mich kein Wifi. Die Lampen werden mit Petrolium oder Gas betrieben, ader in unserem Bunkhouse gibt es gar keine Lampen. Nach dem Essen gehört die große Hängematte draußen zwischen den Bäumen erst einmal für zwei Stunden mir. Wir müssen hier noch einmal Verpflegung für zwei Tage aufnehmen. Im Baxter State Park gibt es dann noch einmal einen kleinen Laden. Von hier soll Morgen in vier Tagen der Trail zu Ende sein.
Am Abend mache ich mit einem der Kanus allein noch eine Ausfahrt auf dem See die Küste entlang. Den Rest des Tages kommen hier keine weiteren Hiker an. Sybil und ich bleiben die einzigen Gäste für heute. Vor drei Tagen sollen sie hier mit 18 Leuten gewesen sein.